Beim Finale des ADAC Kart Masters im bayerischen Wackersdorf überzeugte Mathilda Paatz aus Köln erneut mit einer starken Leistung, doch der Traum vom Meistertitel in der Mini-Klasse platzte jäh. Aufgrund der Teilnahme am ROK Cup Superfinal in Italien verpasste die Pilotin vom TB Racing Team die Veranstaltung des Süddeutschen ADAC Kart Cup (SAKC), die nur eine Woche vorher an gleicher Stelle stattfand. Damit fehlten wichtige Testkilometer, die eine gute Ausgangslage und schlussendlich ein besseres Resultat kosteten. Am Ende der verkürzten Corona-Saison belegte die Förderpilotin des ADAC Nordrhein einen guten dritten Platz in der Meisterschaft.
Die fehlenden Testkilometer in Wackersdorf waren deutlich zu spüren: Weil am Freitag nur ein einziges Training bei trockenen Bedingungen stattfand, konnte die schnelle Kölnerin kein perfektes Trockensetup herausfahren. Dennoch erzielte Paatz im Qualifying den zweiten Startplatz, wobei in den folgenden Vorläufen weiterhin an der fehlenden Fahrwerkseinstellung gearbeitet wurde. Die 12-Jährige startete von der äußeren Bahn, was sich in Wackersdorf als großer Nachteil erweist. In beiden Heats musste sich Paatz nicht nur hinter ihrem ärgsten Konkurrenten Phil Colin Strenge einsortieren, sondern auch noch weitere Konkurrenten zunächst ziehen lassen. Mit fahrerischem Können und Geschick standen am Ende zwei zweite Plätze auf der Habenseite, welches für das erste Finalrennen wieder den ungeliebten Startplatz zwei bedeutete.
Am Sonntagmorgen bewies die schnelle Kölnerin, dass weiterhin mit ihr zu rechnen war. Mit einer Bestzeit im Warm-Up machte Paatz der Konkurrenz deutlich, dass die Entscheidung erst auf den letzten Metern fallen würde. Die Hoffnung, den Meistertitel nach Köln zu holen, waren vor dem Finale längst nicht erloschen.
Doch die gewählte Strategie ging nicht auf. Schon in der ersten Kurve des ersten Rennens gingen alle Titelchancen verloren. Paatz versuchte den inneren Zug auf der Außenbahn mitzugehen, wo sie von einigen Mitstreitern mit allzu mutiger Fahrweise torpediert wurde. Dabei verhakte sich das Kart eines Kontrahenten mit dem Chassis von Paatz, was verbogen wurde und erheblichen Schaden nahm. Die enttäuschte Kölnerin beendete das erste Rennen auf dem 16. Platz.
Starke Aufholjagd
Dass Paatz dem neuen Meister Phil Colin Strenge ohne den unverschuldeten Crash hätte gefährlich werden können, zeigte die 12-Jährige im zweiten Rennen. Wie schon in Kerpen und Ampfing räumte die Förderpilotin vom ADAC Nordrhein das gesamte Starterfeld von hinten auf. Mit einer starken Aufholjagd kämpfte sich Paatz an die Spitzengruppe heran. Nur eine Runde länger und die Kölnerin wäre noch auf dem zweiten statt dem vierten Platz gelandet. Die schnellste Rennrunde verbuchte sie ebenfalls auf ihrem Konto.
Am Ende belegt Mathilda Paatz den dritten Gesamtrang in der Mini-Klasse des ADAC Kart Masters. Die Pilotin, die für das TB Junior Team an den Start ging, ließ sich zudem als beste „Lady“ der Rennserie ehren. Mit 62,03 Punkten triumphierte sie mit deutlichem Vorsprung vor der Vorjahressiegerin, die auf 35,64 Punkte kam.
Trotzdem herrschte nach dem Finale in Wackersdorf große Zufriedenheit. „Auch, wenn es in diesem Jahr nicht zum Titelgewinn reichte, so hat Mathilda sicherlich die meisten Überholmanöver und Platzgewinne im ganzen Feld gehabt“, resümierte Teamchef Thomas Braumüller. Vater Michael Paatz ergänzte: „Die gesammelten Erfahrungen mit Höhen und Tiefen werden Mathilda in der Zukunft noch stärker machen.“
Darüber hinaus darf sich Paatz als Belohnung für die starke Saison über einen Test im OK-Junior freuen. Schon am kommenden Wochenende sammelt die schnelle Kölnerin die ersten Eindrücke der nächsthöheren Kartklasse. Wie und wann es im nächsten Jahr weitergeht, ist aufgrund der aktuellen Corona-Situation noch offen.
Wir wünschen allen Fans und Freunden vor allem Gesundheit und eine gute Zeit trotz Corona.
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