Beim Auftakt der FIA Karting Academy Trophy im belgischen Genk erlebte Mathilda Paatz ein schwieriges Wochenende. Die Kölnerin, die Deutschland in diesem Jahr bei dem wichtigen Talentwettbewerbe vertreten darf, musste sich gegen mehr als 50 Talente aus aller Welt behaupten. Dabei zeigte sich, dass Paatz für die Top-Zehn zwar schnell genug ist, doch im internationalen Vergleich noch die Erfahrung fehlt.
Das Rennwochenende begann zunächst verheißungsvoll: In den ersten Testsessions am Donnerstag landete Mathilda Paatz mehrfach in den Top-Zehn, was Hoffnung für die weiteren Tage machte. Denn auch am Freitag bestätigte die Förderpilotin vom ADAC Nordrhein ihre gute Leistung. In den Freien Trainings platzierte sich Paatz in ihrer Gruppe auf den Positionen sechs, sieben und acht. Einzig im Qualifying hatte die 13-Jährige kein Glück. Auf ihrer schnellsten Runde landete sie im Verkehr, was mehrere Zehntelsekunden und damit eine bessere Startposition kostete. Der 21. Platz von 54 Teilnehmern bedeutete für die kommenden Vorläufe den elften Startplatz in ihrer Gruppe.
In den Heats bekam Mathilda Paatz die internationale Härte der FIA Karting Academy Trophy zu spüren. Aufgrund des mittelmäßigen Startplatzes war die Förderpilotin vom Deutschen Sportfahrer Kreis direkt in die Positionskämpfe im Mittelfeld verstrickt. Und hier zeigte sich, dass es der 13-Jährigen im Vergleich zur internationalen Konkurrenz an Rennerfahrung mangelt. Nach einem ereignisreichen Rennen überquerte Paatz die Ziellinie auf dem 18. Rang, doch wegen einer fünfsekündigen Spoilerstrafe wurde die Kölnerin lediglich auf dem 22. Platz gewertet.
Auch im zweiten Heat lief es nicht besser: Paatz erwischte anders als im ersten Heat einen guten Start und konnte gleich eine Position gut machen. Allerdings überschätzte ein Kontrahent seine Chance zum Überholen. Er kam beim Anbremsen abseits der Ideallinie auf den Schmutz, verlor die Kontrolle über sein Kart und riss Paatz aus dem Rennen. Im dritten und letzten Heat, in dem die Rheinländerin auf dem 14. Platz gewertet wurde, zeigte sich der Erfahrungsrückstand bei den Positionskämpfen ebenfalls. Sonst wäre eine bessere Platzierung möglich gewesen. Schlussendlich landete die Schülerin im Gesamtklassement auf dem 45. Platz, doch nur die 36 besten Teilnehmer durften im Finale starten.
Fehlende Rennerfahrung als Hauptproblem
Beim Auftakt der FIA Karting Academy Trophy wurde klar, woran Mathilda Paatz in den kommenden Wochen und Monaten noch arbeiten muss. Das Speedgirl ist schnell genug, um im vorderen Mittelfeld der Academy mitzumischen, doch die fehlende internationale Rennerfahrung wirft die 13-Jährige im Vergleich zurück. Das Problem: Die Starterfelder im ADAC Kart Masters und der Deutschen Junioren Kart-Meisterschaft sind zu klein, um wichtige Erfahrungen in Zweikämpfen und Überholmanövern zu sammeln. Zudem ist die Leistungsdichte in Deutschland nicht hoch genug.
„Leider liegt ein schwieriges Wochenende hinter mir“, ist Mathilda Paatz ehrlich. „Im Training lag ich immer in den Top-Zehn oder zumindest in direkter Reichweite. Es ärgert mich, dass ich auf meiner schnellsten Runde im Qualifying aufgehalten wurde, sonst wäre eine bessere Startposition möglich gewesen. Derzeit reicht meine Leistung im Rennen nur für das Mittelfeld, aber nicht für mehr. Da muss ich ehrlich sein. Wir müssen schauen, wie ich weitere Erfahrungen sammeln kann, vor allem für die Positionskämpfe im Renngeschehen. Das ist in Deutschland derzeit kaum möglich, sodass man nach Alternativen im benachbarten Ausland schauen muss.“
Das nächste Wochenende der FIA Karting Academy Trophy findet bereits vom 16. bis 19. Juni im italienischen Cremona statt, ehe das Finale im französischen Le Mans (1. bis 4. September 2022) bevorsteht. Zuvor wird Mathilda Paatz das ADAC Kart Masters in Ampfing (28. bis 29. Mai) bestreiten. Danach ist eine intensive Vorbereitung auf die zweite Runde der FIA Karting Academy Trophy geplant, um zumindest das Finale zu erreichen.
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