Mathilda Paatz – das Speedgirl
Helm auf, Handschuhe an – und Vollgas! Mathilda Paatz liebt die Geschwindigkeit. Die Schülerin aus Köln wird ihrem Ruf als „Speedgirl“ gerecht, sowohl auf der Skipiste als auch der Rennstrecke. „Der Kartsport und das Skifahren gehören zu meinen großen Leidenschaften“, verrät die 16-Jährige, die auch gerne das Tanzbein schwingt. „Ohne Sport läuft bei mir nichts!“
Die Begeisterung für den Motorsport hat das „Speedgirl“ von ihrem Vater geerbt. Michael Paatz ist seit vielen Jahren fest mit der Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring verbunden. Erst als Fahrer, später sogar als Teamchef. Vor über zehn Jahren gründete Paatz sein eigenes Rennteam. Ein Name war natürlich schnell gefunden: Mathilda Racing!
Schon als Vierjährige stieg Mathilda zum ersten Mal ins Kart – natürlich an der Seite ihres Vaters. Und dort kam das Talent der heute 16-Jährigen bereits zum Vorschein. „Ich war erstaunt, dass Mathilda auf unserem Doppelkart sofort instinktiv richtig reagierte“, war Vater Michael Paatz stolz. „Sowohl die Körperhaltung in den Kurven als auch die Einschätzung der Distanz funktionierten bereits nach wenigen Runden.“ Kein Wunder, dass der Nachwuchs eines Tages auch selbst hinter das Lenkrad klettern wollte.
Der Wunsch wurde schnell zur Wirklichkeit. Und nach wenigen Runden wurde klar, dass Mathilda Paatz das Talent eines Rennfahrers besitzt. Seither kämpft die 16-Jährige um Rennsiege und Meisterschaften. Dass der Motorsport noch immer als Männerdomäne gilt, stört die Schülerin nicht. „Ich finde nicht, dass es Mädchen schwerer haben, da Mädchen genauso gut sein können, wie die Jungs“, sagt sie ehrgeizig.
„Ich finde nicht, dass es Mädchen schwerer haben, da Mädchen genauso gut sein können, wie die Jungs“
Mathilda Paatz
Und das hat Mathilda Paatz bereits bewiesen. In der Saison 2020 ging die Schülerin gemeinsam mit dem TB Racing Team in der Mini-Klasse des ADAC Kart Masters sowie im Westdeutschen ADAC Kart Cup an den Start. Dabei zeigte die damals Zwölfjährige, dass die männliche Konkurrenz keinesfalls im Vorteil ist. Bei der Veranstaltung in Mülsen feierte Mathilda Paatz einen souveränen Doppelsieg. Am Ende verpasste sie als Dritte nur knapp den Meistertitel. Im Gegenzug gewann sie nicht nur den Ladies Cup, sondern auch die Meisterschaft im Westdeutschen ADAC Kart Cup.
In der Saison 2021 folgte der nächste Schritt. Mathilda Paatz blieb dem TB Racing Team zwar treu, startete jedoch in der nächsthöheren Kartklasse, dem OK Junior. Das war keine leichte Herausforderung, doch Leidenschaft und Ehrgeiz trieben die damals 13-Jährige zu Höchstleistungen an. „Ich war mir ziemlich sicher, dass das erste Jahr nicht einfach wird“, ist Paatz ehrlich. „Aber einige Platzierungen in den Top-Zehn wollte ich gerne erreichen.“ Und das gelang ihr auch, sodass sich der Weg der Kölnerin fortsetzte.
Nach einem weiteren Jahr im Kartsport, beim Nachwuchsteam von Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso, folgt in der Saison 2024 endlich der Umstieg in den Automobilsport. Für das ‚ADAC Formel Junior Team‘ wird Paatz in der französischen Formel 4 starten. Damit kommt die 16-Jährige ihrem großen Traum, eines Tages in der Königsklasse des Motorsports zu starten, wieder einen wichtigen Schritt näher.